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Kurz und klar: Unserer Spitzenkandidat*innen erläutern im Interview stellvertretend die wesentlichen Sichtweisen.

 

Wahl der XIII. Vertreterversammlung der Bayerischen Architektenkammer
13. - 30. April 2021

 

Klimagerecht, nachhaltig, fair, sozialgerecht, transparent, lebenswert und zukunftsorientiert – die Liste 1  Landschaftsarchitekt*innen bdla hat für die Kammerwahl 2021 den Slogan „Mehr Grün in die Kammer“ um wichtige Zukunftsthemen erweitert und im Wahlprogramm sieben zentrale Forderungen formuliert.

Welche berufspolitischen und gesellschaftlichen Aufgaben bis 2026 besonders drängend sind und wie die Architektenschaft diese erfolgreich in der Kammer befördern kann, erläutern die Spitzenkandidat*innen der Liste 1  Landschaftsarchitekt*innen bdla.

Ein Gespräch mit Ursula Hochrein, Franz Damm und Andreas Rockinger. Interview: Ulrich Stefan Knoll

© Thorsten Jochim © Ulrike Myrzik © Christian Kasper

 

Klimawandel, exorbitanter Flächenverbrauch, Verlust der Biodiversität, um nur einige drängende Fragen der Gegenwart zu nennen - wo stehen wir als Planer*innen und als Gesellschaft aktuell bezüglich der Rettung des Planeten?

Andreas Rockinger: Aus meiner Sicht stehen wir als Planer*innen mit beiden Beinen auf verschiedenen Stufen einer steilen Treppe - hin auf dem Weg zu einer lebenswerten Zukunft. Wir haben ein enormes Wissen um die Zusammenhänge der globalen Themen. Wir kennen die riesigen Herausforderungen und gleichwohl die Widerstände bei der Umsetzung flächensparender, klimarelevanter und diversitäts- ja, lebenserhaltender Lösungsansätze. Die Integration dieses Wissen in unseren Alltag – sei es als Planer*in oder als Privatperson – verdeutlicht uns jedoch täglich, welche Beharrlichkeit in Gewohnheiten und Mustern steckt.

Wir können die drängenden Fragen der Gegenwart erfolgreich angehen, indem wir selbstbewusst und zuversichtlich auf allen Ebenen aktiv und sichtbar werden! Vor diesem Hintergrund stellen wir 40 Kandidat*innen uns zur Wahl für die Vertreterversammlung und bitten alle Kolleg*innen um ihre Stimme, damit wir in großer Zahl und mit breiter Rückendeckung auch in der Bayerischen Architektenkammer aktiv werden können.


Wie groß muss angesichts der bestehenden, teils globalen Herausforderungen der Einfluss der Kammer, respektive der darin vertretenen Architektenschaft in den kommenden fünf Jahren sein?

Franz Damm: Architects for Future haben in ihrer Petition an den Bundestag sehr eindrücklich dargelegt, welche Verantwortung das Bauen für Klima- und Ressourcenschutz hat. Die komplexen Herausforderungen, denen wir uns zu stellen haben, schließen auch weitere Aspekte mit ein. Artenschutz, Flächensparen, nachhaltige Mobilität aber auch die durch den Wandel ausgelösten sozialen Fragen beschäftigen uns insbesondere in der Freiraum-, Landschafts- und Stadtplanung.

Wir müssen aufpassen dem Gebauten nicht nur ein grünes Mäntelchen anzuziehen.

Die Pandemie hat nochmals gezeigt, welchen Wert gut gestaltete Räume für die physische und psychische Gesundheit haben. Wir müssen aber aufpassen dem Gebauten nicht nur ein grünes Mäntelchen anzuziehen. „Grüne“ Architektur ist nur dann nachhaltig, wenn die Lösung so smart ist, dass sie ohne hohen technischen und energetischen Aufwand erhalten und betrieben werden kann.

Wir Architekturschaffenden, egal welcher Fachrichtung, haben gelernt das Ganze im Blick zu behalten. Wir sind es gewohnt viele verschiedene Einzelaspekte und Spezialwissen einzuholen, abzuwägen und zu einem sinnvollen Gesamten zusammenzuführen. Genau diese smarten Fähigkeiten werden in einer Welt der sich vertiefenden Erkenntnisse in den einzelnen Fachdisziplinen immer wichtiger. Die Aufgabe der Kammer ist es, den politischen Entscheidungsträgern und der Bevölkerung dies zu vermitteln. Unser Berufstand steht bereit, diese Fähigkeiten zur Entwicklung neue Lösungen zum Wohle Aller einzusetzen.

Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass auch in unseren Fachrichtungen, die sich mit der Schaffung von gebauter Umwelt befassen, eine Spezialisierung statt findet. Unser Berufsbild wandelt sich. Es wird ebenfalls breiter, vielfältiger aber auch digitaler. Wir müssen dies als Chance begreifen und uns dem Wandel stellen.

Andreas Rockinger: Der bdla Bayern hat 2019 mehrere Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, in denen sich Mitglieder wie Interessierte gemeinsam mit wichtigen, aktuellen Themen befassen – sei es etwa zum Klimaschutz, zur Landschaftsentwicklung oder zur Ökonomie. Diese Diskussionen und ihre Erkenntnisse würden wir gerne auch in die Gremien der Kammer einbringen, um die anstehenden Herausforderungen im Kreise der gesamten Architektenschaft schneller und besser meistern zu können.


Landschaftsarchitekt*innen können aufgrund ihrer fachlichen wie querschnittsorientierten Ausbildung bei den drängenden sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit einen wesentlichen Beitrag leisten – inwieweit erfüllen wir dieses Potential?

Ursula Hochrein: Planung wird in vielerlei Hinsicht immer komplexer und gleichzeitig rückt die Bedeutung des öffentlichen Raumes und die Wertigkeit unserer Landschaft auch in der Öffentlichkeit immer weiter in das Bewusstsein. Um qualifiziert Räume zu entwickeln, benötigen wir starke Teams aus unterschiedlichsten Fachrichtungen, um allen ökologischen, sozialen, technischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt gestalterischen Aspekten gerecht zu werden. Diese Teams zu koordinieren, verlangt zumindest Grundkenntnisse in den jeweils anderen Fachrichtungen, um im gemeinsamen Planungsprozess die diversen Belange miteinander abzuwägen und optimal aufeinander abzustimmen. Hier kommt uns die querschnittsorientierte Ausbildung der Landschafsarchitektur zugute. Zum Beispiel bei der Planung innerstädtischer Freiräume, welche unter Berücksichtigung der meist komplexen Bestandssituationen, vielen zusätzlichen Anforderungen an Mobilität, Klimaschutz, Barrierefreiheit und vielem mehr, gerecht werden muss.

Um qualifiziert Räume zu entwickeln, benötigen wir starke Teams aus unterschiedlichsten Fachrichtungen, um allen ökologischen, sozialen, technischen, wirtschaftlichen und nicht zuletzt gestalterischen Aspekten gerecht zu werden.

Aber auch bezüglich unserer nicht mehrfach nutzbaren Landschaft. Wollen wir hier die auch in touristischer Hinsicht attraktive Kulturlandschaft erhalten und den Artenschutz forcieren, Energie gewinnen, auf wirtschaftliche Art Lebensmittel herstellen oder weitere Baufelder und Verkehrsflächen ausweisen?
Auch diese Abwägung sowie die Entwicklung von großräumigen Strategien für unsere Landschaft bedarf querschnittsorientierter Planung - mit allen Kompetenzen am runden Tisch und der Moderation dieser Prozesse. Hier sehen wir die Chance, dass wir als Landschaftsarchitekten einen wichtigen Beitrag leisten können und wollen über unser Engagement in der Bayerischen Architektenkammer fördern, dies auch in Kooperation mit den anderen Fachrichtungen zu tun.


Welche organisatorisch-administrativen Grundlagen müssen aus Ihrer Sicht zeitnah in der Kammer geschaffen werden, damit auch künftig Zukunft erfolgreich gestaltet werden kann?

Franz Damm: Die Dienstleistungs- und Beratungsaufgaben der Kammer gegenüber Mitgliedern, Bauherren und Auftraggebern sind über die Jahre kontinuierlich gewachsen. In den letzten Jahren ist die Kammer zudem politischer geworden und nimmt ihre Rolle als Lobbyorganisation für die Baukultur und natürlich auch die Architekturschaffenden stärker war. Daran müssen auch die Strukturen angepasst werden.

Es wäre wichtig mit mehr Digitalisierung und Transparenz auch junge Kolleg*innen verstärkt ansprechen zu können.

In einer kleinen, vorstandsinternen Projektgruppe habe ich intensiv daran mitgearbeitet, effizientere Organisationsstrukturen zu entwickeln. Mit dazu gehört, die Kammer digitaler zu machen.
Ein Gremieninformationssystem wird zukünftig die Einbindung der sich ehrenamtlich Engagierenden verbessern. Viele Dienstleistungen sollen zudem künftig online möglich bzw. abrufbar sein. Auch im Detail gibt es immer wieder Optimierungsmöglichkeiten: Die Website sollte benutzerfreundlicher werden, Newsletter könnten spezifischer auf einzelne Nutzerinteressen zugeschnitten werden. Vor allem bei den Angeboten der Akademie hat die Corona-Pandemie bereits jetzt den Prozess der Digitalisierung deutlich beschleunigt.
Mir wäre es wichtig mit mehr Digitalisierung und Transparenz auch junge Kolleg*innen verstärkt ansprechen zu können. Denn nur wenn wir unseren Nachwuchs besser in unsere Arbeit einbinden, können wir die Zukunft erfolgreich gestalten.

Anderes Thema: Ich bekomme mit, dass die Kammer für viele Mitglieder nach wie vor eine Art „Blackbox“ ist. Daher möchte ich mich dafür stark machen, dass der Vorstand in Zukunft nicht nur der Vertreterversammlung halbjährlich Bericht erstattet, sondern allen Mitgliedern gegenüber einen Rechenschaftsbericht ablegt. Um mehr direktes Feedback zu bekommen, kann ich mir auch vorstellen als Vorstandmitglied regelmäßige, offene Online-Diskussionsrunden einzurichten.

 

 

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