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Die Stadt als Schwamm

Frankfurt/Main, Kätcheslachpark Regenwasser-Rückhaltebecken. Foto: Frank Behnsen, GNU Free Documentation License, version 1.2

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Aus Grundstücksentwässerung wird Regenwasserbewirtschaftung.

Entwässerung ist ein eingeführter Begriff, er taucht in Lehrbüchern, Leistungsverzeichnissen und Normen auf, er gehört zum allgemeinen Sprachgebrauch. In manchen Planungsbüros spricht man lieber von Regenwasserbewirtschaftung oder Regenwassermanagement. Beim Begriff Entwässerung schwingt mit, dass Niederschlagswasser abgeleitet werden muss. Durch die bewusste Wortwahl soll die eigene Leistung, nämlich die Planung nachhaltiger Systeme zum Umgang mit Niederschlagswasser, in Wert gesetzt werden. Der Schwerpunkt wird weg von der Entsorgung hin zum nachhaltigen Umgang mit dem Niederschlagswasser verschoben.

Der Ansatz der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung reicht weit über die eigentliche Grundstücksentwässerung hinaus. In den letzten Jahren hat sich in diesem Zusammenhang eine Reihe neuer Projekte und Planungsinstrumente entwickelt, bei denen Landschaftsarchitekten beteiligt sind oder zumindest beteiligt sein sollten.

Überflutungsnachweis

An erster Stelle steht natürlich der Überflutungsnachweis. Anlass für die Einführung des Überflutungsnachweises 2002 waren die Zunahme von Starkregenereignissen, fortschreitende Flächenversiegelung, vor allem in Folge der Nachverdichtung bestehender Quartiere, und die begrenzte Kapazität der vorhandenen Entwässerungssysteme. Ein Teil des Regenwasserabflusses soll zeitweise auf dem Grundstück verbleiben, ohne Schäden anzurichten, bevor er in den Kanal abfließt. Mit dem Überflutungsnachweis wird also bereits auf Ebene der Grundstücksentwässerung ein Beitrag zur kommunalen Überflutungsvorsorge geleistet.


Autor: Tom Kirsten, LfULG, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Garten und Landschaftsbau – Herstellung und Unterhaltung, Pirna. Der Text erschien in der bdla-Verbandszeitschrift "Landschaftsarchitekten" 3/2019. Bildlizenz

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