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„Viertel vor Grün 2018“ – Wettbewerb für ein grünes Wohnumfeld

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NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach zeichnete am 29, Oktober die Preisträger des Wettbewerbes "Viertel vor Grün aus. Der bdla nw freut sich, dass mit den drei Preise Projekte unserer Mitgliedsbüros plan b Jürgensmann Landers Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB, Planergruppe GmbH Oberhausen, Oberhausen und club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln ausgezeichnet wurde.

Eine weitere Anerkennnung ging an ein Projekt unseres Mitgliedsbüros scape Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf. Der bdla nw gratuliert den Preisträger.

Nicht allein die Qualität einer Wohnung selbst ist entscheidend dafür, ob sich Menschen für einen Wohnstandort entscheiden und gerne dort leben. Eine ebenso große Rolle spielt ein entsprechend attraktiv gestaltetes und gepflegtes grünes Wohnumfeld. Dieser besondere Aspekt des Wohnens wurde am 29. Oktober 2018 bei der Preisverleihung des Wettbewerbs „Viertel vor Grün“ in den Fokus genommen – und das bereits zum zweiten Mal. Vorbildliche Projekte wurden von der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW, Ina Scharrenbach, in den Räumlichkeiten der NRW-Stiftung in Düsseldorf ausgezeichnet.

Zahlreiche Gäste fanden sich am 29. Oktober 2018 im Haus der Stiftungen NRW an der Roßstraße in Düsseldorf ein, die vom Hausherrn Eckhard Uhlenberg, Präsident der NRWStiftung, persönlich begrüßt wurden. Geladen hatten, wie bereits vor zwei Jahren, die Verbände VdW Rheinland Westfalen und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e. V., die den Wettbewerb in Kooperation durchführten. Die Schirmherrschaft des Wettbewerbs hatte Ministerin Ina Scharrenbach übernommen, die bereits zu Beginn der Veranstaltung ankündigte, die gewürdigten Projekte selbst besuchen zu wollen. Damit unterstrich die Ministerin die Wichtigkeit der Verbindung von Natur und Wohnen.


Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort. So bemerkte Rychter, dass die Wohnungswirtschaft zwar viele Preise, wie den Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-Westfalen kenne, die Mehrheit sich jedoch auf die bauliche Ausgestaltung oder Generationengerechtigkeit und damit auf soziale Aspekte fokussieren würde. Dabei müsse es jedoch auch um funktionierende und lebenswerte Wohnquartiere im Kontext aktueller Bedürfnisse der Gesellschaft gehen, so Rychter weiter. Besonders betonte er die Wichtigkeit gestalterisch qualitätsvoller und nachhaltiger Wohnumfelder.  


Nachdem Rychter die gelungene Zusammenarbeit der beiden Verbände und die Unterstützung des Bauministeriums lobte, gab der Verbandsdirektor einen Ausblick auf weitere landschaftsgestalterische Projekte für die Wohnungswirtschaft wie beispielsweise die Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027.

Dr. Gunter Mann, Präsident des Bundesverbandes GebäudeGrün e.V., referierte in seinem Impulsvortrag über verschiedene Arten der Dach- und Fassadenbegrünung sowie deren Potenziale und besondere Qualitäten. Dabei hob Dr. Mann die unterschiedlichen Wirkungsmöglichkeiten hinsichtlich der vorhandenen Herausforderungen in hochverdichteten Räumen, sowie die unterschiedlichsten Nutzungsvarianten von Dach- und Fassadengrün hervor. Die Gründe zur Nutzung solcher Konzepte sind vielfältig. Sie liegen vor allem in der Speicherung und Rückhaltung von Regenwasser, die positiven Auswirkungen für die lokale Feinstaubfilterung und im Kühlungspotenzial des Mikroklimas von Quartieren.  
Mensch und Natur gehören zusammen.

NRW-Heimat- und Bauministerin Ina Scharrenbach betonte in ihrem Beitrag, dass Mensch und Natur zusammengehören. Sie fügte hinzu, dass bei Bauprojekten der Außenbereich oft zu kurztrete. Angesichts der Flächenknappheit würden Grünflächen oft überbaut, obwohl sie für die Identität und die Entwicklung eines „Heimatgefühls“ der Bewohnerinnen und Bewohner von großer Bedeutung seien. Ebenso merkte Scharrenbach an, dass „Grün“ nicht mehr eine herausgehobene Rolle in der politischen Debatte spielen solle. Stattdessen appellierte sie, dass alle Facetten von Natur und deren Einbezug in das planerische Handeln automatisch zusammen gedacht werden müssen. Um der Relevanz grüner und qualitätsvoller Quartiersgestaltung Ausdruck zu verleihen, kündigte die Ministerin an, die ausgezeichneten Projekte im Wettbewerb selbst besuchen zu wollen. Sie betonte die Relevanz des Wettbewerbs „Viertel vor Grün“, um das Thema Grün stärker in die (fach-)öffentliche Wahrnehmung zu rücken.

Gemeinsam mit Ina Bimberg, 1. Vorsitzende des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten Landesgruppe Nordrhein-Westfalen e.V. (bdla nw), sowie Vorsitzende der beurteilenden Jury, verlieh die Ministerin im Anschluss die Preise. Ausgezeichnet wurden dabei Projekte aus Essen, Köln und Duisburg. Im Gegensatz zur Preisverleihung im Jahr 2016 wurden in diesem Jahr zwei Siegergruppen gebildet. „Die Wettbewerbsbeiträge in diesem Jahr waren entweder so unterschiedlich, dass eine Vergleichbarkeit schwerfiel – oder so ähnlich, dass eine Abstufung für uns als Jury unmöglich war“, so Bimberg. „Aufgrund dessen haben wir uns entschieden, in diesem Jahr zwei Anerkennungen und drei gleichwertige Auszeichnungen zu vergeben.“

Manfred Lorenz, Ehrenpräsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V., betonte zum Abschluss der Feierlichkeiten die Relevanz des Wettbewerbs und kündigte an, dass dieser wieder ausgelobt werde.

Die Preisträger im Wettbewerb „Viertel vor Grün 2018“

„PIER 78 – Grüne Mitte Essen“ – Allbau GmbH
Mit der Reaktivierung einer Stadtbrache am Nordrand der Essener City wurden hohe ökologische und stadtklimatische Ziele gesteckt. Erreicht wurden diese durch vielfältige Maßnahmen, wie einer Dachbegrünung, der Einleitung des Niederschlagswassers in den eigens angelegten See, oder der Pflanzung von Laubbäumen zur Klimaregulierung, die die Allbau GmbH bei dem Neubau von 78 barrierearmen und energieeffizienten Wohngebäuden am PIER 78 realisierte. Unterschiedliche Erwartungen von Familien, Singles, jungen Paaren sowie Senioren wurden stets berücksichtigt. Von der knapp 5.000 m² großen Außenanlage ist etwa die Hälfte unterbaut – eine Herausforderung, die in der Planung besonders berücksichtigt wurde. Zusätzlich wurde in der innerstädtischen Lage geschickt der Übergang der Mietergärten zum öffentlichen Raum gestaltet, sodass auch im dichten, urbanen Raum die Privatheit der Bewohnerinnen und Bewohner gesichert ist. Die Jury lobte besonders die abwechslungsreiche und klar strukturierte Gestaltung der Außenanlage sowie die kluge Entwicklung von städtebaulichen Lösungen zur Kriminalprävention.
Bauherr: Allbau GmbH, Essen
Landschaftsarchitekt/Planer: plan b Jürgensmann Landers Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB
Architekt: KZA Koschany Zimmer + Assoziierte
GaLaBau-Unternehmen: Aenstoots Garten- und Landschaftsbau GmbH, Bottrop

„Klanggarten“ in Köln - WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH, Düsseldorf
Die Entwicklung der Siedlung „Klanggarten“ mit ihren über 270 Wohneinheiten steht modellhaft für den Umgang mit städtebaulichen Strukturen der frühen 1960er Jahre: Die städtebauliche Weiterentwicklung und das Schaffen neuer Angebote für zeitgemäßes und zukunftsfähiges Wohnen in guter Nachbarschaft standen im Fokus des Projektes. Kennzeichnend, so die Jury, seien die hohen Gebrauchs- und Gestaltungsqualitäten im Quartier, die durch die Neuordnung der Siedlungsfreiräume und ihrer Erschließung miteinander erreicht wurden. In dem Zusammenhang wurden vor allem die frühzeitige Einbindung der Mieterinnen und Mieter sowie die Bedarfsermittlung herausgestellt. Der Einsatz von Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sowie Klang- und Schallgeräten im Freiraum für alle Generationen stehe beispielhaft für die generationengerechte Quartiersentwicklung. Auch der Rückschnitt bestehenden Grüns und der Erhalt gesunder Bäume haben – gemeinsam mit dem eingesetzten Lichtkonzept – die Abwechslung intensiver und extensiver Pflanzung ermöglicht. Dieses Maßnahmenbündel habe zu einem fundamentalen Wandel des Quartiers geführt und zeichnet das Projekt als preiswürdig aus.  
Bauherr: WSG Wohnungs- und Siedlungs-GmbH, Düsseldorf
Landschaftsarchitekt/Planer:  
Bereich Modernisierung: + grün GmbH Düsseldorf
Bereich Neubau: Planergruppe GmbH Oberhausen, Oberhausen  
GaLaBau-Unternehmen: Sieg + Partner GmbH & Co. KG, Wermelskirchen; Jakob Leonhards Söhne GmbH & Co. KG, Wuppertal

„Wohnen in den Vorgebirgsgärten“, Köln – Kooperation von vier Wohnungsgenossenschaften aus Köln als Erfolgsrezept
Ein Wohnquartier mit über 330 Wohneinheiten, das gemeinsam von vier Wohnungsgenossenschaften entwickelt wird – „allein dieser kooperative und gemeinschaftliche Einsatz sei preiswürdig“, äußerte sich die Jury. Hinzu kommt ein qualitativ überzeugendes Gesamtpaket, das für die Mitglieder der Genossenschaften hohe Freiraumqualitäten schafft und zudem das Quartier städtebaulich in seine Umgebung einbettet. Die Außenanlagen, die „Vorgebirgsgärten“, galt es, als Bindeglied zum Vorgebirgspark, unter Berücksichtigung des geschichtlichen Hintergrundes und unter Beachtung des Gedankens genossenschaftlichen Wohnens zu gestalten. Die naheliegenden öffentlichen Grünanlagen ermöglichten daher eine introvertierte Freianlagengestaltung. Besondere Aufmerksamkeit wurde bei der Planung auf die Vermeidung von Angsträumen gelegt. Die repräsentative, fußläufige Erschließungsachse verbindet verschiedene “Quartiersplätzchen“, die durch unterschiedliche Bepflanzung vielfältige Aufenthaltsqualitäten bieten und überzeugte die Jury durch das preiswürdige Gesamtkonzept.  
Bauherr: Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Köln-Sülz; WBG Mieterschutz eG; WG Köln-Süd eG; Wohn- und Heimbau eG
Landschaftsarchitekt/Planer: club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
GaLaBau-Unternehmen: Jakob Leonhards Söhne GmbH & Co. KG, Wuppertal

Anerkennungen
Folgende Projekte wurden mit einer Anerkennung gewürdigt:  

„Innerstädtisches Gründach“ in Duisburg – GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH
Im Rahmen einer notwendigen Sanierung von 450 m² Dachfläche wurde das innerstädtische Dach nach EnEV energetisch saniert. Zusätzlich wurden die Dachflächen auch für die Mieter des gesamten Hauses nutz- und erlebbar gemacht. Mieter im ersten Obergeschoss erhielten eigene Dachterrassen, für die oberen Geschosse wurden vom Treppenhaus zugängliche Holzterrassen als Gemeinschaftsräume geschaffen. Als besonders positives Beispiel für die Sonderkategorie Dach- und Fassadenbegrünung lobte die Jury vor allem das Zusammenspiel ökologischer und sozialer Faktoren bei der Entwicklung der Dachfläche. Das Beispiel zeige, dass auch im kleinen Maßstab wichtige Entwicklungsimpulse bei der grünen Wohnumfeldgestaltung gesetzt werden können, so die Jury.  
Bauherr: GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH, Duisburg  
Landschaftsarchitekt/Planer: Dipl.-Ing. Jürgen Quindeau, Heiligenhaus; Dipl.-Ing. Birger Ramlau, GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH
GaLaBau-Unternehmen: Grün und Dach, Heiligenhaus  

„Eltingviertel, Victoriahof“ in Essen – Vonovia SE
Mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts wurden im Victoriahof nach einem freiraumplanerischen Wettbewerb und einem Mieterbeteiligungsverfahren attraktive und funktionale Freiräume geschaffen. Das parkähnliche Areal entspricht den Bewohnerbedürfnissen und dient diesen als multifunktionales „Grünes Wohnzimmer“. Die Jury lobte vor allem die Einbindung des bestehenden Baumbestandes sowie die kluge Verwendung robuster Kleingehölze und den Einsatz pflegeextensiver Gräser. Dies zeige, dass bei der Konzeption der Quartiersentwicklungsmaßnahme, welche über 1.400 Wohneinheiten umfasst, ein pflegenachhaltiges Vegetationskonzept erarbeitet und darüber hinaus Fragen der Barrierefreiheit, Klimaeffizienz und Langfristigkeit mitgedacht wurden.  
Bauherr: Vonovia SE  
Landschaftsarchitekt/Planer: scape Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf
GaLaBau-Unternehmen: Banzhaf Gartenbau GmbH, Essen

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