Mecklenburg-Vorpommern

Zwei Prämierungen für die besten Abschlussarbeiten konnte der BDLA Mecklenburg-Vorpommern bei einer Veranstaltung an der Hochschule Neubrandenburg aussprechen. Coronabedingt hatte die öffentliche Prämierung zuletzt nicht stattfinden können, daher wurden nun die ausstehende Prämierungen von Anisa Avduli und die von Elena Charlotte Fiolka für das Jahr 2022 zusammen vorgenommen.

Da die beiden Studentinnen inzwischen außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns tätig sind, waren sie per Video anwesend. Ihre Buchpräsente werden per Post übersandt.

Für den Vorstand des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommerns stellte der freischaffende Landschaftsarchitekt Enno Meier-Schomburg zunächst die Begründung der Jury vor.

Anisa Avduli hatte sich für Ihre Masterarbeit im Jahr 2020 mit dem „Lana River - Landscape Park in Tirana, Albania“ beschäftigt. Die Arbeit wurde betreut von Professorin Dr. C. Rolka aus Neubrandenburg und Professor Dr. A. Vokshi aus Tirna. Die Lana ist ein kleiner Fluss in der Hauptstadt Albaniens, dessen ehemaliges natürliches Flussbett durch die Entwicklung der umgebenden Großstadt immer weiter eingeschränkt wurde. Inzwischen ist der Bereich nicht nutzbar und ökologisch schwierig. Viele der in den 1990er Jahren illegal errichteten Gebäude in Ufernähe wurden zwar beseitigt, es blieben aber vermüllte Flächen ohne ausreichende Erschließung und ohne Verbindung zu den angrenzenden Stadtgebieten. Anisa Avuli entwickelte in der Masterarbeit nach der Analyse der (Entstehungs-) Geschichte, dem einzigartigen landschaftlichen Charakter und dessen ökologischem Potenzial eine landschaftsarchitektonische Lösung für den Ort.

Die Präsentation in der Stadtverwaltung Tirana steht noch aus. Der Landesverband wünscht Anisa Avduli viel Erfolg bei der Bemühung den politisch Verantwortlichen diesen Lösungsvorschlag für die grüne Stadtentwicklung vorzustellen.

Für die beste Abschlussarbeit des Jahres 2022 wurde Elena Charlotte Fiolka für ihre Bachelorarbeit „Dorfentwicklungskonzept Ivenack“ prämiert. Die Arbeit wurde betreut von Professorin Dr. C. Rolka und dem freischaffenden Landschaftsarchitekten Matthias Proske aus Schwerin.

Nach der historischen Beschreibung und Analyse der Dorfentwicklung Ivenacks in den vergangenen Jahrunderten untersuchte Elena Charlotte Fiolka sehr umfassend die heutigen Anforderungen an die Ortslage, sowohl aus städtebaulicher als auch freiraumplanerischer Sicht. Da die Ortslage Ivenack unmittelbar an den historischen Anlagen von Schloss und Park angrenzend und in Nachbarschaft zu dem Wald des nationalen Naturmonuments „1000jährige Eichen“ liegt, sind vielfältige Gestaltungs- und Nutzungsaspekte zu berücksichtigen.

Elena Charlotte Fiolka hat für ihr Handlungskonzept intensiv diese verschiedenen Aspekte wie die strukturellen Verknüpfungen, die nachhaltige Tourismusentwicklung und die Stärkung des Dorflebens  bearbeitet und auch auf drohende bauliche Fehlentwicklungen hingewiesen.

Nach dieser Prämierung stellten der Schweriner Landschaftsarchitekt Matthias Proske und sein Mitarbeiter Thomas Michelsen die „Neugestaltung Gedenkstätte ehemaliges Lagergelände KZ Wöbbelin“ dar. Sie war im Jahr 2022 mit dem Landesbaupreis im Bereich Landschaftsarchitektur ausgezeichnet worden.

Autor: Dipl.-Ing. Enno Meier-Schomburg, Landschaftsarchitekt, Mitglied der Jury und des Landesvorstandes des BDLA MV

Latitude: 0

Longitude: 0