Am 18. Juni fand die Auftaktveranstaltung zum diesjährigen ‚bdla on tour‘ statt. Unter dem Jahres-Motto ‚Boden und Pflanze‘ wurde das erste gütegesicherte Kompostwerke Deutschlands, die K+E Kompost und Erden GmbH (K+E) in Norderstedt besucht.

Räumlich angelehnt an eine bestehende Müll-Deponien im Landkreis war Firmengründer Jan-Peter Baumann der Zeit voraus und gründete im Zusammenschluss mit 4 weiteren Garten- und Landschaftsbaubetrieben eine Kompostanlage. Lange kämpften er und seine Mitarbeiter gegen den schlechten Ruf von Kompost (stinkt und ist mit Unkräutern verunreinigt).
Um den Kompost trotzdem gut zu vermarkten, nannte man diesen in „K+E Pflanzerde“ um. Nicht zuletzt durch das Gütezeichen der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. ist die K+E heute stolz darauf, denn gütegesicherten Kompost wieder als Grünschnittkompost zu vermarkten
Heutzutage bringen kommunale Träger, Garten- und Landschaftsbauer sowie Privatpersonen Grünabfälle ins Depot (je nach Jahreszeit Schnittgut, Rasenschnitt, Heckenschnitt). Während es Kompostierungsprozesses erhitzen Mikroorganismen die Kompostmiete auf über 55 Grad bis hin zu teilweise über 70 Grad Celsius. Diese Prozess wird Selbsthygienisierung genannt, weil dabei aktive Pflanzenteile sowie Erreger von Pflanzenkrankheiten abgetötet werden.
Während des Rotteprozesses wird die Kompostmiete immer wieder umgesetzt, sodass keine anaeroben Bedingungen entstehen. Verunreinigungen durch Plastik und – noch gravierender – Glas sind ein großes Problem – diese werden durch händisches Sichten und Sortieren bestmöglich reduziert. Der Annahme-Preis für Grünabfälle für Gewerbetreibende liegt derzeit bei 17,52EUR netto /m3.

Die sicherlich nachhaltigste Variante auf der Baustelle wäre, gar keine Substrate einbauen zu müssen. Im Zuge zunehmender Überprägung durch Bauvorhaben ist deren Einbau jedoch mancherorts unerlässlich. So hat sich K+E neben der Kompostierung auf die Herstellung unterschiedlichster Substrate spezialisiert. Die Teilnehmenden konnten vor Ort unterschiedlichste Varianten von beispielsweise Dach-, Baum-, Wurzelraumerweiterungs-, Schotterrasen- sowie Rasen-Substraten entdecken (und anfassen).

Neben dieser Spezialisierung, die auch die Anmischung individueller „Rezepturen“ umfasst, wird das ab 2026 in Kraft tretende Verbot von Torfnutzung im Privat-Sektor die Nachfrage nach dem gütegesichertem Grünabfallkompost weiter ankurbeln.
Ein ganz großer, herzlicher Dank
geht an die Mitarbeitenden von Kompost & Erden (Frau Bartsch, Frau Jahn und Herrn Herzog), die unglaublich informativ, anschaulich und immer geduldig über den immer wertvoller werdenden Rohstoff Kompost berichtet haben. Planende sind eingeladen, sich im frühen Projekt-Stadium schon an das Werk zu wenden, um gemeinsam die Themenstellung Pflanze und Boden zu besprechen.
Danke
auch an das sehr bunte Teilnehmerfeld von Mitgliedern aus Schleswig-Holstein und Hamburg sowie Studentinnen der HCU.
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