Am 15. September war der bdla-Landesverband wieder ‚on tour‘ und hat die Staudengärtnerei Peter Schwermer in Flemhude bei Kiel besucht, Mitglied im Stauden Ring.

Empfangen wurde der bdla bei gedecktem Tisch im Treibhaus, in dem die Stauden schlussendlich verpackt und für das Verladen fertig gemacht werden. Einen Privatverkauf gibt es nicht, alle Pflanzen werden entweder durch die Galabau-Unternehmen selber abgeholt oder vom Betrieb eigens ausgeliefert. „So kann ich den für die Pflanzen besten Transport auf die Baustellen gewährleisten“, so Peter Schwermer. Behutsam wird jede Pflanze vor dem Verladen geputzt.
Peter Schwermer Staudenkulturen ist ein Familienbetrieb, der 1978 auf dem familieneigenen Hof gegründet wurde – heute werden 1,5ha Eigen- und zusätzliche 1-2ha Pacht-Land „beackert“. Der Betrieb mit 5 Mitarbeitenden ist Mitglied im Bund deutscher Staudengärtner und so in der Lage, ein großes Sortiment an Stauden anbieten zu können. Der eigene Schwerpunkt liegt im Anbau von Storchschnabel- und Epimedium-Sorten. Beim Rundgang über das Gelände stach das wirklich gesunde und vitale Erscheinungsbild der Stauden ins Auge.
Viele Arten im angebotenen Stauden-Sortiment vermehrt die Gärtnerei selbst, wie der Gang über das Mutterpflanzen-Quartier und die damit verbundene vegetative Vermehrungsweise veranschaulicht hat. Getopft wird nach wie vor in Substrat mit (gleichwohl verringertem) Torf-Gehalt, der Peter Schwermer zufolge noch nicht ganz zu ersetzen ist.
Eine weitere Nische hat sich für Peter Schwermer in der Zusammenarbeit mit Rieger-Hofmann Saatgut aufgetan, die deutschlandweit Samen-Produzenten für gebietseigene Wildblumen und Wildgräser suchen. In Flemhude werden daher u.a. Lichtnelke (Silene und Lychnis), Witwenblume (Knautia), Mädesüß (Filipendula), Seifenkraut (Saponaria) angebaut und an Rieger-Hofmann mit gesicherter Herkunft verkauft.

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Im Mutterpflanzenquartier • © König

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Peter Schwermer im Fachgespräch • © König

Pflanzen vor dem Versand • © König

Vorführung der Topf-Maschine • © König

Diskussion und Austausch bei Café und Keksen • © König
Im runden und gemütlichen Kreis gab es abschließend bei Kaffee, Tee und Keksen Raum für weitere Fragen, Diskussion und Austausch. Insgesamt war sich die Runde einig, dass Stauden im öffentlichen Raum eine Renaissance erfahren, die sich auch in vermehrt nachgefragten, ausgewiesenen Pflanz-Expert:innen, selbständig oder angestellt, niederschlägt. In diesem Zusammenhang wurde dann die Frage an die anwesenden jungen Studierenden bzw. Absolvent:innen aus den verschiedenen Hochschulen gestellt, welchen Stellenwert Gehölz- und Staudenverwendung gegenwertig auf den jeweiligen Lehrplänen hat – „Einen deutlich zu geringen!“ war das allgemeine Urteil, wobei allen Beteiligten auch bewusst ist, wie schwierig eine gute, praxisnahe und nachhaltig wirksame (im Sinne: es bleibt was hängen!) Lehre in der Pflanzenverwendung ist.
Herzlichen Dank an Peter Schwermer und sein Team für den tollen Nachmittag!
Kerstin König, 30.9.2025
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