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1. bdla-Pflanzplanertage 2017 - Erfolgreicher Veranstaltungsauftakt am 17. und 18.2. in Freising

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Erstmals fanden am 17. und 18. Februar 2017 die bdla-Pflanzplanertagen statt, im Schafhof in Freising. Der Ort war passend gewählt, war er doch ab 1819/20 ein Mustergut mit Obstbaumschule, der vorbildliche Bewirtschaftungsmethoden in der Region etablieren sollte.

Die neue Fortbildungsveranstaltung des Berufsverbands stieß auf großes Interesse: Über 300 Interessierte kamen in den Schafhof, Europäisches Künstlerhaus Oberbayern, und diskutierten über das Thema „Pflanze“ – ein essenzielles Gebiet für Landschaftsarchitekten, wie Irene Burkhardt, Vizepräsidentin des bdla, betonte; insbesondere nach Jahrzehnten landschaftsarchitektonischer Ausrichtung – in Lehre und Berufspraxis gleichermaßen – auf klare und pflanzenarme öffentliche Räume. Doch: „Die Pflanzenverwendung gewinnt wieder an Raum. Pflanzplanungen werden in Städten und Gemeinden zunehmend bedeutungsvoller“, stellte Swantje Duthweiler, Professorin für Pflanzenverwendung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (im Bild), fest.

Planung und Konzeption der 1. bdla-Pflanzplanertage waren sozusagen die erste Amtshandlung von Swantje Duthweiler; die bdla-Fachsprecherin Pflanzenverwendung war im April 2016 in das neu geschaffene Amt gewählt worden. Die stärkere Zuwendung zur Pflanze, die Bedeutung von tragfähigen Pflanzkonzepten unterstreicht der Berufsverband auch durch die Vergabe einer Auszeichnung für qualitätvolle Pflanzenverwendung im Wettbewerb um den Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2017.

Die Themen der zweitägigen Veranstaltung reichten von der Klimawirksamkeit von Pflanzen und den Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen über Ausschreibung, Pflanzung, Abnahme und Pflege bis hin zu kreativen Pflanzenkonzepten in der Landschaftsarchitektur.

Teresa Zölch von der TU München referierte über die Ökosystemleistungen grüner Infrastruktur. In dem Forschungsprojekt der Hochschule konnte nachgewiesen werden, dass Bäume einen wesentlichen Anteil daran tragen, Hitze in der Stadt zu reduzieren. Doch welche Baumarten eignen sich besonders? Bäume in der Stadt sind Stress ausgesetzt, den Hitze und Wetterextreme noch verstärken. Und auch Krankheiten, die eingeschleppt werden, und denen es Stress ermöglicht, sich zu verbreiten, wie Dirk Dujesiefken, Professor am Institut für Baumpflege in Hamburg, erläuterte. Setzt man auf nur wenige Stadtbaumarten, läuft man Gefahr, dass diese ausfallen. „Es gibt nicht den Baum für die Zukunft“, sagte Dujesiefken. Es gehe darum, Vielfalt zu pflanzen und Trockenstress zu verhindern. Das bedeutet vor allem: „weniger Versiegelung, weniger Grundwasserabsenkung und weniger Bodenverdichtung“. Und: die richtige Art für den jeweiligen Ort auszuwählen. Hier kommt ab 2020 eine neue Herausforderung auf die Landschaftsarchitekten zu, denn dann tritt die neu gestaltete Genehmigungspflicht aus der Bundesnaturschutznovelle von 2009 in Kraft, für die es eine Übergangsregelung gab. Ab dem 1. März 2020 dürfen dann nur noch gebietsheimische Gehölze in der freien Natur gepflanzt werden. Was das für die Praxis bedeutet und vor welche Herausforderungen es die Baumschulen stellt, erläuterte Christoph Dirksen von der Baumschule Wilhelm Ley.

Beim Thema Stauden nahm den größten Teil die Pflege ein. Denn ausgefeilte Konzepte, wie sie Lars Ruge von Vogt Landschaftsarchitekten AG, Susanne Füge von Hager Partner AG und Lorenz Dexler von TOPOTEK1 vorstellten, sind ohne fachgerechte Pflege nach kürzester Zeit zum Scheitern verurteilt sind. Es gilt, die Planung auf die Pflegebudgets der Städte abzustimmen. Hier gab Ralf Semmler von der Datenbankgesellschaft mbH einige Anregungen, wie die Pflegekosten einer Anlage schon im Entwurf mitgedacht werden könnten. Er stellte vor, wie er mit Hilfe einer Datenbank, die Lebenszykluskosten von Belägen, Pflanzungen und Mobiliar schon im Vorentwurf berechnen und bis zur Ausführungsplanung immer weiter präzisieren kann. Diskussionsgegenstand am zweiten Tag waren Abnahme, Fertigstellungs-, Entwicklungs- und Unterhaltungspflege. Und Hans Gageler, Mitglied im Regelwerksausschuss Freiflächenmanagement der FLL, stellte den Bildqualitätskatalog Freianlagen und den dazugehörigen Signaturkatalog vor. Darin werden Pflegepläne und Ausschreibungen mit Bildern erklärt und so Qualitätsniveaus allgemeinverständlich festgelegt; eine Hilfestellung bei der Kommunikation alle Beteiligten über Pflege- und Instandhaltungsziele und deren Ausführungsqualität.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte Prof. Swantje Duthweiler eine Fortsetzung des Formats in Aussicht und gab auch gleich einen Ausblick auf ein mögliches Themenspektrum: Regenwasserversickerung – ein Bereich, für den Kopenhagen steht wie keine andere Stadt.

Die 1. bdla-Pflanzplanertage fanden in Kooperation mit dem Bund Deutscher Baumschulen e.V. (BdB) statt und wurden gefördert von der DATAflor AG und der Firma Runge.

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