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Auf dem Weg zum gendergerechten Berufsverband

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bdla-Beirat tagte am 31. März 2023 in Mainz. Nachwuchswerbung, Stärkung der Landesgruppen und Wahlen

Am 31. März 2023 kamen die Mitglieder des bdla-Beirats in Mainz zusammen, wo sie vom Vorsitzenden der bdla-Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland, Martin Hauck, willkommen geheißen wurden.

Die zurückliegenden 12 Monate waren gekennzeichnet von der „Wiederbelebung“ der Fortbildungsveranstaltungen, der erfolgreichen Herausgabe von Veröffentlichungen – so unter anderen das Pixi-Heft „Landschaftsarchitektin Lena plant einen Park für alle“, die „Essentials zur Klimaanpassung“ und „Der Garten der Erde“ – und einer intensiven Lobby- und Gremienarbeit zur Verantwortung und zum Beitrag der Profession für eine Klimaanpassungsstrategie, unter anderem manifestiert in der fachlichen Handreichung „Der qualifizierte Freiflächengestaltungsplan“. Großen Raum nahmen überdies die Anstrengungen der Büros, der Landesverbände und ausgewählter Arbeitskreise zur Nachwuchswerbung ein. Eingeläutet mit dem Pixi-Buch konzentrierte sich das weitere Engagement unter anderem des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit auf Schüler:innen in der Berufsorientierung mit einem bundesweiten Aufruf zur Mitwirkung am Zukunftstag 2023. Der Arbeitskreis Ausbildungswesen verstärkt seine Präsenz an den Universitäten und Hochschulen, tritt aktiv mit Studierenden in Kontakt. Nur durch eine Stärkung und den Ausbau der Lehre können die anstehenden Vorhaben – Strategien zur Klimaanpassung oder Schaffung multifunktionaler Freiräume – umgesetzt werden.

Am 31.März 2023 kamen in Mainz die Mitglieder des Beirates des zu ihrer alljährlichen Verbandstagung zusammen. © Vanessa Evard

Gendergerechter Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla
In seiner Sitzung im Vorjahr hatte sich der Beirat bereits grundsätzlich für die Umbenennung des Verbandes, für ein geändertes Logo sowie für eine geschlechtergerechte Verbandsarbeit ausgesprochen. So war es jetzt fast ein Formsache, dem Antrag des Präsidiums zu zustimmen, sich fortan als „Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen bdla“ zu benennen und dies auch in den Statuten des Verbandes widerzuspiegeln. 110 Jahre nach seiner Gründung machte der Berufsverband damit einen bedeutenden Schritt, legte eine weitere Etappe zurück im Rahmen seiner Gesamtstrategie für eine gendergerechte Landschaftsarchitektur, einen gendergerechten Berufsverband.

Dass dieses Engagement – für Chancengleichheit, aber auch für die Qualifizierung der Landschaftsarchitekt:innen bdla – seine Wirkung nicht verfehlt, macht sich auch in der Mitgliederentwicklung bemerkbar. Aktuell zählt der Verband 1.410 Mitglieder. Damit wurde ein historisches Allzeit-Hoch erreicht; der Verband wächst kontinuierlich in allen Statusgruppen. Besonders erfreulich ist der turn around bei den Juniormitgliedern. Nach einer langen Phase des Rückgangs bzw. der Austritte konnten ca. 25 % mehr Juniormitglieder für den bdla im letzten Jahr gewonnen werden.

Regionale Landschaftsarchitektur-Preise
Neben den Wettbewerben bzw. Preisen für den Berufsnachwuchs, die auf breiter Ebene von fast allen bdla-Landesgruppen durchgeführt bzw. vergeben werden, wurden in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg Wettbewerbe für Projekte und Planungen im jeweiligen Bundesland ausgelobt - mit Erfolg für die Verbands- und die Öffentlichkeitsarbeit. Diesen „Kassenschlager“ auch in anderen Bundesländern zu etablieren, stellt der bdla-Bund interessierten Landesgruppen Manpower, technisches Equipment und finanzielle Zuwendungen in Aussicht für die Auslobung weiterer regionaler Landschaftsarchitektur-Preise.

Eine Verabschiedung und Neuwahlen
Mit der diesjährigen Beiratssitzung endete die sehr erfolgreiche, neunjährige Amtszeit von Irene Burkhardt als Vizepräsidentin. Gudrun Rentsch würdigte das langjährige Wirken der „Grand Dame“ des bdla, sowohl beruflich als auch im Verband. Nach dem Studium der Landespflege an der TU München-Weihenstephan arbeitete Irene Burkhardt von 1977 bis 1987 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Landschaftsökologie. Es schlossen sich vier Jahre im Planungsreferat der Stadt München an. Schon 1990 gründete sie ihr Planungsbüro in Freising, mit welchem sie 2001 nach München-Pasing umzog. Von 1994 bis 2011 gab es in Leipzig einen zweiten Bürostandort. Seit 2015 besteht die Partnerschaft mit Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Oliver Engelmayer; seit 2019 mit Landschaftsarchitekt Martin Mendel. Tätigkeitsschwerpunkt des Büros ist die Verknüpfung von Städtebau, Architektur und Landschaftsarchitektur zu ästhetisch, funktional und ökologisch orientierten integrativen Lösungen; gearbeitet wird auf allen Maßstabsebenen mit einem besonderen Interesse für grundsätzliche Fragestellungen und Rahmenkonzepte, verbunden mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit. Neben dem Büro erfüllte sie verschiedene Lehraufträge an der TU München, engagierte sich im Werkbund Bayern, im Naturschutzbeirat beim Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und in der Architektenkammer Bayern. 1994 trat sie in den bdla ein; von 1998 bis 2004 war sie Vorsitzende des bdla Bayern. Am 9. Mai 2014 wurde sie als Vizepräsidentin des bdla gewählt. Irene Burkhardt leitet weiterhin die Arbeitsgruppe Klima im bdla und konzipiert und organisiert die bdla-Fortbildung „Besondere Fachkunde Klimaanpassung“. Die Beiratsmitglieder dankten Irene Burkhardt für das langjährige Engagement für das Fach, den Berufsstand und den bdla.

Nach den Wahlen: Gudrun Rentsch, Claudia Blaurock,Jörg Homann, Irene Burkhardt, die beiden neuen Mitglieder des Präsidiums Prof. Dr. Antje Backhaus und Martina Gaebler sowie Prof. Ulrike Böhm (v.l.n.r.). © Vanessa Evard

Einstimmig zur neuen Vizepräsidentin wurde Gudrun Rentsch gewählt, die seit 2017 als Beisitzerin viele Aktivitäten auf Bundesebene verantwortlich und erfolgreich initiiert hat. Gudrun Rentsch studierte Landespflege an der FH Nürtingen. Seit 1995 leitet sie zusammen mit zwei weiteren Geschäftsführer:innen das Büro arc.grün landschaftsarchitekten. stadtplaner. Tätigkeitsschwerpunkte sind Landschafts- und Umweltplanung in allen Facetten sowie ortsplanerische Aufgaben in den eher ländlichen Regionen Nordbayerns.

Im Fachsprecheramt Pflanzenverwendung gab es einen Wechsel. Auf Prof. Swantje Duthweiler, die mit großem Engagement den bdla-Arbeitskreises Pflanzenverwendung aus der Taufe gehoben und die sehr erfolgreiche Fortbildungsreihe „bdla-Pflanzplanertage“ kreiert und etabliert hat, folgt nun Claudia Blaurock. Die gebürtige Dresdnerin hat an der Technischen Universität ihrer Heimatstadt Landschaftsarchitektur studiert und dort auch ihr Büro Blaurock Landschaftsarchitektur. Die Kompetenzen liegen in den Bereichen Wohnumfeld, Spielanlagen, Pflanzenverwendung und Beteiligungsverfahren. Claudia Blaurock lehrt derzeit Pflanzenverwendung in der Landschaftsarchitektur an der TU Dresden, Institut für Landschaftsarchitektur.

In ihren Ämtern bestätigt wurde die Fachsprecherin Städtebau und Freiraumplanung Prof. Ulrike Böhm, die Fachsprecherin Öffentlichkeitsarbeit Petra Schoelkopf sowie der Fachsprecher Ökonomie Jörg Homann. Stefan Robel schied aus dem Amt des Fachsprechers Wettbewerbswesen aus. Im Rahmen der Beiratssitzung stellten sich die neuen Präsidiumsmitglieder Prof. Dr. Antje Backhaus und Martina Gaebler vor.

Beiratssitzung 2024 und 111 Jahre bdla
Im Jahr 2024 begeht der Verband seinen 111. Gründungstag. Dieses Jubiläum nimmt das Präsidium zum Anlass, die Mitglieder des bdla-Beirates nach Berlin einzuladen, um mit Landschaftsarchitekt:innen bdla und Gästen das historische Ereignis zu feiern u.a. mit der Freischaltung der Online-Ausstellung „111 Jahre Landschaftsarchitektur von 1913 bis 2024“.

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