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Brussels calling – bdla im internationalen Dialog

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Wieder intensive und aufschlussreiche Gespräche mit Vertreter:innen der europäischen Institutionen führten die Mitglieder des bdla-Arbeitskreises Internationales unter Leitung von Fachsprecherin Steffi Schüppel am 27. und 28. Mai 2025 in Brüssel. Während der zweitägigen Sitzung im Verbindungsbüro der Bundesarchitektenkammer wurden eine Reihe von europäischen Themen, die sich auf die Arbeit von Landschaftsarchitekt:innen mittelbar und unmittelbar auswirken, diskutiert.

Thomas Haas, Steffi Schüppel, Prof. Gert Bischoff, Gwendolyn Kusters, Paul Tontsch, Ruth Schagemann, Almut Jirku © Thomas Haas, bdla

Ein Höhepunkt war der Empfang bei Olivia Gippner, Mitglied der EU-Delegation für die Weltklimakonferenz COP30 im November dieses Jahres in Bélem, Brasilien. Im Berlaymont-Gebäude (Hauptsitz der EU-Kommission) tauschte man sich über den fachlichen Input der Landschaftsarchitektur in Hinblick auf die Erreichung der UN-Klimaziele aus. Im Fokus der Gespräche standen unter anderem die nationalen Umsetzungspläne, die Entwicklung von Klimaanpassungs-Indikatoren, eine klimaresiliente Planungskultur sowie Landnutzung. Auf großes Interesse stießen dabei praxisorientierte Ansätze auf unterschiedlichste räumliche Maßstabsebenen und die Betonung interdisziplinärer Perspektiven für eine wirksame weltweite Klimapolitik.

Weitere Schwerpunkte waren aktuelle Entwicklungen in Bezug auf die anstehende Novellierung der Vergaberechtsrichtlinie oder die inhaltliche Anreicherung des EU-Arbeitsplans 2025 mit Ruth Schagemann, Geschäftsführerin und Frederic Tenberge, Kommunikationsreferent des BAK-Verbindungsbüros. Eine Reihe von Konsultationen stehen an, zu der sich der bdla in Zusammenarbeit mit der BAK bzw. den europäischen Partnern äußern wird. In der Diskussion mit Stefan Moser und Lucia Claudet von der EU-Kommission wurde der Zusammenhang zwischen Freiraumgestaltung und Wohnqualität hervorgehoben. Landschaftsarchitektonisch gut geplante Konzepte können einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass Wohnbauprojekte nicht nur kostengünstig, sondern auch nachhaltig, zukunftsfähig und klimaresilient gestaltet sind. Darüber hinaus sollte jedoch der parallele Ausbau von Infrastrukturen, die Neu- bzw. Umnutzung bestehender Gebäude sowie Maßnahmen gegen die Landflucht, verstärkt mitgedacht werden. Festgestellt wurde, dass der Fokus nicht nur auf das reine „housing“ beschränkt bleiben sollte, sondern das Wohnumfeld gleichwertig einbezogen wird.Der Austausch und die Promotion guter Beispiele wären eine gute Möglichkeit, das Bewusstsein des bezahlbaren Wohnens in Zivilgesellschaft und auf nationaler Ebene signifikant zu steigern.

Elena Montani gab weiter einen Überblick über die aktuelle Umweltpolitik der Generaldirektion Umwelt. Explizit hob sie die EU-Wasserresilienzstrategie hervor. Diese setzt auf Schadstoffvermeidung, Wasserrückhalt in der Landschaft und das Prinzip „Water Efficiency First“: erst Bedarf senken, dann wiederverwenden, erst zuletzt neue Entnahmen. Angesichts des Klimawandels ist ein intelligenter Umgang mit Wasser zentral für die Stadtentwicklung. Als Schlagworte nannte der Arbeitskreis das Schwammstadtprinzip, Regenwassermanagement, grün-blaue Infrastruktur als Beitrag der Landschaftsarchitektur für ein gutes Gelingen. Zudem teilte sie mit, dass die Initiative des Neuen Europäischen Bauhauses verstetigt wird und sich der Berufsstand weiterhin dort beteiligen wird.

EU-Kommission © Thomas Haas, bdla

Am zweiten Sitzungstag standen die Aktivitäten von IFLA Europe und IFLA World im Mittelpunkt. Gesprächspartner:innen waren IFLA Europe-Präsidentin Katerina Gkoltsiou und Vizepräsident Ausbildung Didier Vancutsem. Neben aktuellen Aktivitäten wie der Entwicklung von Positionspapieren mit politischen Handlungsempfehlungen zu relevanten Themen der Landschaftsarchitektur, der Organisation von Konferenzen, die Unterstützung einzelner Mitgliedsverbände sowie Überlegungen zur vereinfachten Anerkennung deutscher Studienabschlüssen.  Des Weiteren tauschte man sich zu den Aktivitäten in den internationalen Fachgremien sowie über die kommenden Generalversammlungen und Konferenzen (IFLA Europe 16.-19.10.2025 in Brüssel bzw. IFLA World 10.-12.9.2025 in Nantes) aus. Des Weiteren gab Steffi Schüppel einen kurzen Sachstand über das grenzüberschreitende ERASMUS+-Projekt „Landscape in Focus  Tools for small municipalities for sustainable landscape“ des bdla Sachsen.

Der Austausch mit den Gästen zeigte erneut, wie wichtig eine aktive Mitgestaltung europäischer und internationaler Prozesse für den Berufsstand ist – sei es in Gesetzgebungsverfahren oder bei der Herausstellung und Sichtbarmachung der Landschaftsarchitektur als ein Schlüsselakteur für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaanpassung.

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